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Rückkopplungen wirksam vermeiden

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Wer kennt es nicht, das lästige, manchmal ohrenbetäubende Pfeifen aus den Lautsprechern

Veranstalter, die mit Mikrofonen und Lautsprecheranlagen arbeiten, kennen das Risiko. Gerade in Kirchen gibt es aufgrund vieler schallharter Wände sehr viele Reflexionen und dadurch bedingt einen langen Nachhall. Da dieser Rückkopplungen begünstigt, sollte der Nachhall im Raum so gering wie möglich gehalten werden, wodurch nebenbei auch die Sprachverständlichkeit profitiert.

Da in Kirchen normalerweise nicht die Möglichkeit besteht, akustische Absorptionsflächen anzubringen, muss die Lösung in der technischen Ausstattung der Beschallungsanlage bzw. Ihrer Komponenten liegen.

Die folgenden Regeln sollen Ihnen helfen Rückkopplungen zu vermeiden:

- Die Distanz von Signalquelle zum Mikrofon so gering wie möglich halten.

- Geeignete Richtcharakteristiken des Mikrofons verwenden: Nierencharakteristiken nehmen nur den Schall von vorne auf. Die Lautsprecher sollten sich dann „hinter“ dem Mikrofon befinden.

- Supernierencharakteristiken sind noch stärker gerichtet und bieten mehr Sicherheit gegenüber Rückkopplungen als eine normale Nierencharakteristik

- Abstrahlverhalten der Lautsprecher: Diese sollten nicht in Richtung des Mikrofons ausgerichtet sein. Es sollten stark bündelnde, also gerichtet abstrahlende Lautsprechersysteme verwendet werden. Optimal eignen sich hierfür sogenannte LINE-ARRAY Systeme, wobei die horizontale und vertikale Schallabstrahlung des Lautsprechers gesteuert werden kann. Auf diese Weise lässt sich mit nur wenigen Lautsprechern einen großer Raum flächendeckend und gleichmäßig laut beschallen. Oft reichen schon ein bis zwei Lautsprecher aus.

- Frequenzgang von Mikrofon und Lautsprecher: Üblicherweise koppelt es bei hohen Frequenzen. Haben nun Mikrofon und Lautsprecher einen Frequenzgang mit Höhenbetonung, koppelt es umso schneller. Hier kann das Absenken der Höhen mittels Equalizer (EQ) Abhilfe schaffen. Je nach Raumakustik gilt das auch für tiefe Frequenzen.

- Rückkopplungen treten – abhängig von diesen Faktoren – bei bestimmten Frequenzen auf. Mittels eines Equalizers können diese Frequenzen gezielt abgesenkt werden. Dadurch kann die Gesamtlautstärke etwas angehoben werden – ohne dass Rückkopplungen auftreten. Für diesen Einsatz sollte ein 31-bandiger Equalizer – oder gar parametrischer EQ - eingesetzt werden. Breitbandigere EQ greifen hier zu stark in die Klangcharakteristik ein.

(Digitale) Feedback Reducer können ebenfalls sehr wirkungsvoll eingesetzt werden, um die Rückkopplungen auslösenden Frequenzen abzuschwächen. Diese sollten allerdings als „Notbremse“ angesehen werden – da sie ein Koppeln nie komplett vermeiden – sondern nur reduzieren. Sie eignen sich aber bestens bei einem Einsatz bei dem kein Techniker am Mischpult sitzt.

- Viele (offene) Mikrofone führen eher zu Rückkopplungen. In diesem Einsatzfall eigenen sich Automatikmischer, die unbesprochene Mikrofone „muten“ (abschalten). Werden mehrere Mikrofone besprochen wird automatisch die Gesamtlautstärke reduziert – so dass auch dadurch Rückkopplungen vermieden werden können.

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